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in love with ideas

  • Autorenbild: una seeli
    una seeli
  • 29. Aug.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 29. Sept.

kreativity unplugged

think wild – and take humor seriously

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© una seeli


warum wir für kreatives Denken gemacht sind

Das Gehirn liebt Ideen. Und das ist kein Zufall – denn genau für solche Herausforderungen ist es gemacht.

Für eine zukunftsfähige, humanistische Gesellschaft braucht es Vorstellungskraft, neue Ideen und die Bereitschaft zur Innovation. Gut also, dass unser Gehirn dafür bestens ausgerüstet ist. Der Neurobiologe Gerald Hüther beschreibt es als „für das Lösen von Problemen optimiert“. Es ist von Natur aus auf Vernetzung und nicht auf reine Wissensspeicherung ausgerichtet – also die optimale Voraussetzung eigentlich.



Neugier als inneres Prinzip

Erstaunlich, wenn man bedenkt, was noch immer in unseren Lehrplänen verankert ist – und wie hartnäckig sich der Glaube an althergebrachte Lerninhalte und Lernwege hält. Dabei tragen wir die beste Voraussetzung fürs Lernen schon in uns: Neugier und Entdeckungsfreude. Sie ist tief in der Architektur unseres Gehirns verankert – genau auf dieser Basis lernen wir am liebsten und am nachhaltigsten.

Wenn Lernen an die Neugier andockt, entsteht Motivation von innen heraus – kraftvoller als jede äußere Belohnung. In der Forschung spricht man von autotelischer Erfahrung – einem Zustand, in dem eine Tätigkeit um ihrer selbst willen motiviert ist und als so sinnstiftend erlebt wird, dass es keine äußeren Anreize braucht – keine Belohnung, kein Druck von außen – nur der innere Sog, weiterzufragen, weiterzudenken, weiterzugehen.



if you don't use it, you lose it

Der Blick auf ein paar ziemlich faszinierende Fakten zeigt, wie genial unser Gehirn eigentlich arbeitet: 

Kreatives Denken ist eine angeborene menschliche Eigenschaft – wir haben sie alle. 

Allerdings müssen wir sie trainieren wie einen Muskel, um sie weiterzuentwickeln – if you don't use it, you lose it.

Kreativität ist kein IQ-Privileg.

Studien zeigen: Unser Gehirn ist von Natur aus dafür gemacht, Probleme zu lösen und Neues hervorzubringen – unabhängig von Begabung oder Intelligenz. Kreativität ist also keine elitäre Ausnahmeerscheinung, sondern ein grundlegendes menschliches Potenzial.



was passiert, wenn Routinen scheitern?

Unser Gehirn funktioniert als komplexes Netzwerk.

Für wiederkehrende Situationen bildet es sogenannte Schemata, die uns helfen, effizient zu handeln. Ein Großteil unseres Alltags lässt sich so routiniert bewältigen. Wenn wir jedoch mit etwas Ungewöhnlichem konfrontiert werden, greifen diese Schemata nicht mehr. Das Gehirn wird irritiert, es versucht, einen Sinn zu konstruieren und beginnt umzudeuten. Dies tut es ausserhalb der konventionellen und bereits bekannten Bahnen – etwas Neues, bisher Unbekanntes wird kreiert und ins Netzwerk integriert.

Kreativität entsteht also nicht trotz, sondern gerade durch Irritation. Durch das Nicht-Wissen. Durch den Moment, in dem wir merken: So wie bisher funktioniert es nicht – etwas Neues muss her.


Schon kleine Veränderungen in alltäglichen Abläufen aktivieren das Gehirn. Wenn wir eine gewohnte Handlung – etwa Gehen – bewusst variieren, zum Beispiel rückwärts gehen, zwingt uns das ins Hier und Jetzt. Das Gehirn ist extrem wach, weil es neue Bahnen suchen und aufbauen muss. In genau diesem Zustand kann Flow entstehen.



ein Leben lang lernfähig

Unser Gehirn ist von Anfang an bemerkenswert lernfähig und enorm offen – eine Fähigkeit, die bis ins hohe Alter erhalten bleibt, solange die Freude am eigenen Entdecken nicht verloren geht. Erfahrungen sind Nahrung fürs Gehirn – Begeisterung wirkt wie Dünger.



Multimind – Kreativität braucht mehr als eine Art zu denken

Was kreativ macht, ist oft nicht spektakulär – sondern subtil. Und es passiert im Zusammenspiel.

Beim kreativen Denken arbeiten zwei Netzwerke im Gehirn besonders eng zusammen:

  • das Default Mode Network – zuständig für freies, assoziatives Denken

  • das Executive Control Network – für fokussiertes, zielgerichtetes Denken


Diese Verbindung ermöglicht uns, zwischen divergentem Denken – dem freien Erzeugen neuer Ideen – und konvergentem Denken – dem gezielten Auswählen und Weiterentwickeln – flexibel zu wechseln. Genau dieses Zusammenspiel macht kreative Prozesse so wirksam.



das Gehirn ist keine Festplatte

Was heißt das nun alles?

Sagen wir, unser Gehirn eignet sich nicht besonders als Archiv. Es ist vielmehr ein geniales und agiles Instrument, das darauf spezialisiert ist, zu adaptieren, zu optimieren und Neues zu entwickeln – das sollten wir klug nutzen, denn: Zukunft wird aus Kreativität gemacht.




inspirierend:

Gifted

Ein Film über ein hochbegabtes Mädchen, im Spannungsfeld von Systemdruck und Kindsein, der zeigt: Kreativität braucht Freiräume, nicht Raster. Das Gehirn blüht auf, wenn es denken, lösen und gestalten darf.



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